Chronik

Die geschichtlichen Grundlagen des Spielmannszüge liegen Jahrhunderte zurück, in der Zeit der Söldnerheere, die im Dienste von Landesherren verschiedener Nationen unter Vorantritt von Pfeifer- und Trommlergruppen durch ganz Europa zogen. Dieser militärische Zwang löste sich auf in den Schützengilden der Städte und Landgemeinden, die nunmehr anstelle von Verteidigungsaufgaben solche der Gemeinschaftspflege und der Geselligkeit an die Spielmannszüge übertrugen. So ist heute ein wichtiger Punkt der Spielmannszugarbeit die Mitwirkung bei Feiern der Gemeinden und Städte, eine Mitwirkung, die fest eingeplant und als selbstverständlich in den Verlauf von Feiern und Festen eingebaut wird. Alle Spielmannszüge haben ihre spezielle Note, und es dürfte nicht zwei geben, deren Zusammensetzung und Repertoire gleich aussehen. So kann man die Spielmannszüge ganz gewiss der „Volksmusik“ zuordnen.

Im Schützenverein Ohrbeck wurde am 02. Juni 1951 ein Spielmannszug gegründet.

Anfang der 50er Jahre, die Vereinsarbeit lebte gerade wieder auf, war es sehr schwierig, Instrumente zu bekommen. Natürlich musste auch Geld dafür übrig sein. Zum Beispiel kostete damals eine Schützenjacke 60,00 DM, für einen Auftritt bekam der Spielmannszug 50,00 DM. Deshalb war man froh, dass der Verein sich bereiterklärte, für den Spielmannszug zu sammeln. Es gehörte viel Idealismus dazu, die Gründungsjahre zu überstehen. Spielleute stellten immer wieder ihre Uniform und ihre Instrumente zur Verfügung, aber auch Spielkameraden wurden mit Uniformen und Instrumenten beschenkt. Für alle Spenden möchten wir uns sehr herzlich bedanken.

Schon bald konnte der Spielmannszug seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Bereits 1956 gewann er bei einem internationalen Musikwettbewerb in Rheine den zweiten Preis. Hier entstand die Idee, einen Damenfanfarenzug zu gründen. Die Gründungsmitglieder waren:

Anneliese Hinnersmann, Gisela Liekam, Reinhilde Hirth, Marianne Urban, Heinz Urban (Übungsleiter).

Auf unserem Schützenfest im Jahre 1957 konnte der Fanfarenzug schon mit neun Damen auftreten. Hierauf waren alle sehr stolz. Es gab im weiten Umkreis keinen zweiten Damenfanfarenzug.

Es galt nun, das Erreichte zu festigen und weiterzuführen. Es gelang Alfred Teutenberg, der seit der Gründung Tambourmajor war, mehr als 25 Jahre lang diese Lebensader des Schützenvereins im Osnabrücker Raum und weit darüber hinaus bekannt zu machen. Die Kameradschaft zu anderen Vereinen und Musikzügen ist auch ein Erfolg dieser unermüdlichen Arbeit.

Die Arbeit des Spielmannszuges besteht nicht nur darin, anderen Menschen eine Freude zu machen, sondern auch miteinander Kameradschaft und Verbundenheit zu pflegen. So werden viele Veranstaltungen für die Aktiven durchgeführt. Da waren die Osterfeste im Lokal Beckmann am Hüggel (Beckmann war bis 1965 Übungslokal), die Saisonabschlussfeste, drei Diskothekabende jährlich für die Jugendlichen und in den letzten Jahren eine Grillfete und das Osterfeuer beim Tambourmajour Ulrich Keßler. So sind noch heute ehemalige Aktive freundschaftlich miteinander verbunden. Auch private Freundschaften und Verbindungen sind aus dem Spielmannszug hervorgegangen. Es wirken auch einige Ehepaare im Spielmannszug mit.

Bis in die 70er Jahre war es schwierig, die dörfliche Gemeinschaft zu verlassen, die wenigsten besaßen ein Auto. So bot der Spielmannszug durch seine vielen Auftritte in nah und fern eine willkommene Abwechslung. Nicht selten fuhr die ganze Familie mit, um einen geselligen Tag zu verleben.

Zu seinem 20jährigen Jubiläum stiftete Alfred Teutenberg 1971 dem Spielmannszug eine Standarte, die fortan dem Spielmannszug vorangetragen wurde. 1976 anlässlich seines 25jährigen Jubiläums, legte er den Tambourstab nieder, um den Nachwuchs ans Ruder zu lassen. Bis zu seinem Tode im Jahre 1978, blieb er aktiver Spielmann. Seit 1976 ist Ulrich Keßler Leiter des Spielmannszuges. Beiden Schützenbrüdern gebührt großer Dank für ihre aufopferungsvolle Arbeit.

An dieser Stelle sei auch der Spielleute gedacht, die während ihrer aktiven Spielzeit verstorben sind:

Roswitha Pelke

Alfred Teutenberg

Heike Siekkötter

Nach und während ihrer aktiven Spielzeit haben sich viele Spielleute zusätzlich in den Dienst des Schützenvereins gestellt. Hier sind besonders zu nennen:

Horst Brockmeyer

Walter Hinnersmann

Ulrich Keßler

Jürgen Kleine-Heckmann

Reinhard Niehaus

Friedhelm Röwer

Hermann Schlotmann

Alfred Teutenberg

Kurt Wietheuper

Die Einheit Schützenverein/Damenfanfaren- und Spielmannszug spiegelt sich in vielen Bereichen wider. Hierzu gehört die Aktivität vieler Spielleute im Karneval. Alle bisherigen Funkenmariechen kamen beispielsweise aus dem Damenfanfaren- und Spielmannszug. Seit 1951 kamen elf Könige aus den Reihen der Spielleute. Die Tombola und das Pfeilwerfen bei unserem Schützenfest werden vom Spielmannszug organisiert. Bei der Weihnachtsfeier wirken die Jugendlichen des Spielmannszuges in der Theater- und in der Flötengruppe mit.

Wir blicken zurück auf eine 37jährige Geschichte des Spielmannszuges. Der Damenfanfarenzug besteht 32 Jahre. 260 Musiker waren bisher dabei. Mitgliedschaften von 10, 20 und sogar 30 Jahren sind keine Seltenheit. Reinhard Dunkel ist als einziges Gründungsmitglied noch heute aktiv. Der Damenfanfaren- und Spielmannszug hatte in den ganzen Jahren niemals Nachwuchssorgen. Seit 1957 zählt er jährlich 40 bis 70 Mitglieder.

In den 50er und 60er Jahren wurden vielerorts Musikwettstreite durchgeführt. Es wurden dort von einer Jury musikalische Vorträge, Intrumentierung, Stabführung, Marschordnung und Kleidung bewertet. In den vergangenen 15 Jahren sind die Musikwettstreite überwiegend in Musikfeste umgewandelt worden. Diese kameradschaftlichen Treffen finden in der Öffentlichkeit großen Anklang.

Im Jahre 1954 wurde bei der Gaststätte Beckmann ein Musikwettstreit unter Teilnahme von 14 Spielmannszügen veranstaltet. Den Auftakt bildete ein Sternmarsch. Mehr als 800 Besucher fanden sich ein.

Im Mai 1981 veranstaltete der Damenfanfaren- und Spielmannszug zum 25- bzw. 30jährigen Jubiläum sein erstes Musikfest. Mit großem Einsatz der Schützen und Spielleute, unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Günter Fischer, wurde ein großartiges Volksfest gefeiert. 27 Vereine der Samtgemeinde Hasbergen nahmen am Freitag an dem Dorfabend teil oder wirkten sogar mit. Durch viele Gastgeschenke wurde die Verbundenheit mit dem Damenfanfaren- und Spielmannszug demonstriert. Am Samstag und Sonntag wirkten über 1000 Spielleute aus 40 Musikzügen beim Sternmarsch und anschließend bei den Konzerten auf dem Festplatz bei herrlichem Wetter mit. Nach dem Motto „Applaus ist des Laienmusikers schönster Lohn“ geizte das Publikum nicht mit Beifall. Abends wurde dann zu den Klängen des „Sound Sextett“ noch lange getanzt. Diese Veranstaltung bewies einmal mehr, dass Generationsprobleme in den Musikzügen unbekannt sind. Hier musizieren Jung und Alt gemeinsam.

Auch das zweite Musikfest im Mai 1984 wurde bei strahlendem Sonnenschein ein voller Erfolg. UNICEF erklärte das Jahr 1984 zum „Jahr der Musik“, und dieses Motto begleitete die 1000 Musiker beim Sternmarsch und bei den Auftritten auf dem Festplatz. In diesem Zusammenhang gilt unser Dank dem Initiator und Tambourmajor Ulrich Keßler. Im Jahr 1991 wird sicherlich anlässlich des nächsten Jubiläums der Spielleute wieder ein Musikfest veranstaltet.

Der Damenfanfaren- und Spielmannszug besteht heute aus 60 Mitgliedern. Für das Jahr 1988 ist er für mehr als 50 Auftritte engagiert worden.

Die Übungsabende sind dienstags von 18.00 Uhr bis 20.30 Uhr und freitags von 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr im neuen Schießstand des Schützenvereins. Verschiedene Übungsleiter bilden die Anfänger an den Instrumenten Fanfare, Flöte, Landsknechttrommel, Trommel, Lyra, Horn, Pauke und Becken aus.

Einmal im Jahr werden die jugendlichen Spielleute und deren Eltern eingeladen, um alle Fragen, die den Spielmannszug betreffen, zu besprechen.

Wer im Damenfanfaren- und Spielmannszug mitmachen möchte, kann sich dienstags beim Tambourmajor Ulrich Keßler melden. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.

„Gut Spiel“

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